In diesem Abschnitt ist das Navigationselement E-Mail der Navigationsgruppe E-Mail im Admin Tool beschrieben. Außerdem werden die System-Properties für die E-Mail-Funktionen und die Konfiguration der E-Mail-Duplizierung behandelt.
Bevor die Administration der E-Mail-Konten mit dem ConSol CM Admin Tool erklärt wird, erhalten Sie eine kurze Einführung in das Thema E-Mails in ConSol CM, da die E-Mail-Funktion eine der Kernfunktionen der Applikation darstellt. ConSol CM kann E-Mails senden und empfangen.
Der Schwerpunkt dieses Abschnitts liegt auf den allgemeinen E-Mail-Funktionen von ConSol CM in einer Umgebung mit nur einem Server. Wenn Sie CM in einem Cluster konfigurieren müssen, lesen Sie bitte zuerst diesen Abschnitt und lesen Sie danach im ConSol CM Set-Up Manual, Abschnitt E-Mail weiter.
E-Mails können entweder manuell von einem Bearbeiter oder automatisch vom System gesendet werden. Manuelle E-Mails werden mit dem Ticket-E-Mail-Editor gesendet. In den meisten Systemen ist standardmäßig der Hauptkunde des Tickets der Empfänger der E-Mail. Der Bearbeiter kann aber eine andere E-Mail-Adresse auswählen oder eingeben. Der systemweite Standardwert kann durch einen Administrator in der Seitenanpassung geändert werden. Dazu wird mailToSelection der Seitenanpassung verwendet. Außerdem kann der Bearbeiter E-Mail-Vorlagen verwenden und/oder Text aus dem Ticket zitieren. Im ConSol CM Benutzerhandbuch finden Sie eine detaillierte Einführung in die Arbeit mit dem Ticket-E-Mail-Editor.
Abbildung 367: ConSol CM Web Client - Ticket-E-Mail-Editor
Automatische E-Mails können von ConSol CM beispielsweise in folgenden Situationen gesendet werden:
Das ConSol CM-System kann E-Mails aus einem oder mehreren Postfächern (= E-Mail-Konten) auf einem oder mehreren Mail-Servern abrufen. Die Postfächer werden im Admin Tool konfiguriert (Allgemeine E-Mail-Konfiguration (Navigationselement E-Mail)) Denken Sie daran, dass ConSol CM hier mit Postfächern arbeitet. Jedes Postfach kann von mindestens einer E-Mail-Adresse erreicht werden. In bestimmten Fällen kann ein Postfach für mehr als eine E-Mail-Adresse verwendet werden. Dies kann beim Schreiben von Skripten des Typs E-Mail wichtig sein.
ConSol CM verhält sich gegenüber dem Mail-Server genauso wie ein normaler E-Mail-Client, der E-Mails über ein Standard-E-Mail-Protokoll abruft: IMAP(s), POP3(s). Abhängig von der Konfiguration des Mail-Servers und der ConSol CM-System-Property cmas-esb-mail, mail.delete.read (im Mule/ESB-Modus) bzw. cmas-nimh, mailbox.default.task.delete.read.messages (im NIMH-Modus) werden die E-Mails nach dem Abruf durch ConSol CM aus dem Postfach des Mail-Servers gelöscht. Die Standardeinstellung ist, dass E-Mails nach dem Abruf nicht gelöscht werden.
Falls Sie nicht möchten, dass ConSol CM die E-Mails vom Mail-Server löscht, achten Sie darauf, die Postfächer zu überwachen, um einen Datenüberlauf und Server- oder Leistungsprobleme zu vermeiden.
Alle eingehenden E-Mails werden zuerst im E-Mail-Eingangspool in ConSol CM gespeichert und danach in einer Kette von E-Mail-Skripten verarbeitet. Eine detaillierte Beschreibung dieser Skripte finden Sie im Abschnitt Skripte des Typs E-Mail. Wenn eine E-Mail nicht verarbeitet werden kann, erhält der Administrator eine Benachrichtigungs-E-Mail. Die nicht verarbeitete E-Mail ist unter E-Mail-Backups aufgeführt.
Das Standardverhalten des Systems bei einer eingehenden E-Mail ist für folgende Fälle definiert:
Das Standardverhalten des Systems kann durch eine Änderung der E-Mail-Skripte verändert werden (siehe Abschnitt Skripte des Typs E-Mail). Da dadurch allerdings Schlüsselfunktionen des Systems beschädigt werden können, sollten diese Skripte entweder gar nicht oder nur von einem erfahrenen ConSol-Consultant geändert werden!
WICHTIGE INFORMATION
Seit ConSol CM-Version 6.9.4 gibt es zwei Modi für eingehende E-Mails:
Für alle Konfigurationen/Einstellungen, die für beide Modi gelten, gibt es keine weiteren Hinweise. Für alle Einstellungen, die je nach Modus unterschiedlich sind, gibt es zwei einzelne (d. h. Mule/ESB- or NIMH-spezifische) Abschnitte.
In diesem Navigationselement können Sie die Parameter für die E-Mail-Anbindung konfigurieren.
Abbildung 368: ConSol CM Admin Tool - E-Mail
Administrator E-Mail:
Geben Sie die E-Mail-Adresse ein, die allgemeine Nachrichten oder Warnungen vom System erhalten soll. Über die GUI können Sie nur eine E-Mail-Adresse für den Administrator eingeben. Mehrere durch Kommas getrennte Adressen sind möglich, müssen aber direkt im Navigationselement System-Properties eingegeben werden. Verwenden Sie dazu die System-Property cmas-core-security, admin.email. Die Gesamtanzahl der Zeichen (sowohl GUI als auch Property) darf 72 nicht überschreiten. Wenn es viele Empfänger gibt, empfehlen wir die Verwendung einer Mailing-Liste auf dem Mail-Server.
Die Konfiguration des Posteingangs ist in zwei Bereiche aufgeteilt:
Passwort
Das Passwort des E-Mail-Kontos.
Denken Sie daran, dass ein E-Mail-Konto mehr als eine E-Mail-Adresse haben kann. An dieser Stelle geht es um den Kontonamen, d. h. den Namen des Postfaches. Wenn Sie ein Admin-Tool-Skript editieren, das eingehende E-Mails verarbeitet, ist es unter Umständen erforderlich, die E-Mail-Adresse zu benutzen. Die E-Mail-Adresse wird auch benötigt, um die Reply-To-Adresse, die From-Adresse und die queue-spezifischen E-Mail-Adressen zu konfigurieren! Stellen Sie also sicher, dass Sie den richtigen Parameter verwenden: Postfach oder E-Mail-Adresse!
Vorlage für ausgehende E-Mail-Subjects:
Beschreibt das Muster, das zur Erzeugung der Ticket-ID im Betreff einer ausgehenden E-Mail verwendet wird. Die Vorlage sollte mit dem Muster für eingehende E-Mail-Subjects zusammenpassen. Über den Button Bearbeiten auf der rechten Seite können Sie das Muster für eingehende E-Mail-Subjects und die Vorlage für ausgehende E-Mail-Subjects ändern und prüfen, ob sie zueinander passen.
Beispiel: Ticket (${ticketName}) passt zum obigen RegEx-Beispiel.
Mit dem Button Bearbeiten können Sie im offenen Editorfenster überprüfen, ob das Muster für eingehende E-Mail-Subjects und die Vorlage für ausgehende E-Mail-Subjects zueinander passen. Stellen Sie sicher, dass das E-Mail-Subject an allen Stellen korrekt gesetzt wird, d. h. auch in allen Workflow-Skripten und Admin-Tool-Skripten!
Für die Konfiguration der Postfächer können Sie auch die System-Properties für die E-Mail-Funktion verwenden, siehe System-Properties. Besonders das Abrufintervall (Zeitintervall für den Abruf von E-Mails vom Mail-Server, System-Property cmas-esb-mail, mail.polling.interval) könnte von Interesse sein.
Hier werden die Verbindungsdaten für ausgehende E-Mails konfiguriert:
Connector für ausgehende E-Mails
Verwenden Sie folgendes Format:
smtp://<IP address of mail server>:<port>
Beispiel mit Standard-Port:
smtp://123.123.123.123:25
Beispiel für SMTP-Server mit Authentifizierung:
smtp://test:testpassword@ConSolMailServer2:25
Im obigen Beispiel werden folgende Parameter verwendet:
Beachten Sie: Wenn der anzugebende Benutzername und/oder das Passwort das Zeichen "@" enthält, muss das "@" als %40 codiert werden.
Ab Version 6.9.4 gibt es zwei Module für den Abruf von eingehenden E-Mails:
In der aktuellen ConSol CM-Version können Sie als Administrator entscheiden, welches Modul Sie verwenden möchten. Sie können ConSol CM entweder im Mule/ESB-Modus oder im NIMH-Modus betreiben. Mule/ESB und NIMH verwenden unterschiedliche Systemeinstellungen, die als System-Properties gespeichert sind. Diese werden in den beiden folgenden Abschnitten erklärt. Mit der System-Property cmas-core-server, nimh.enabled wird festgelegt, welcher Modus für eingehende E-Mails verwendet wird. Sie kann auf true oder false gesetzt werden.
Das Senden von E-Mails, d. h. die Konfiguration des SMTP-Servers wird durch den Modus für eingehende E-Mails nicht beeinflusst.
Mule ist der interne ESB (Enterprise Service Bus), der neben anderen Funktionen auch zum Abrufen von eingehenden E-Mails verwendet wird.
Wenn Mule/ESB Mail aktiviert ist, gelten folgende Mechanismen:
Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel der System-Properties im Zusammenhang mit Mule/ESB Mail. Eine detaillierte Beschreibung aller System-Properties für Mule/ESB Mail finden Sie in Liste der System-Properties nach Bereich.
Abbildung 369: System-Properties für Mule/ESB Mail
NIMH, der New Incoming Mail Handler, ist ein proprietäres Modul von ConSol CM. Die folgende Abbildung zeigt eine Übersicht über alle Komponenten.
Abbildung 370: NIMH-Komponenten
Wenn NIMH aktiviert ist, gilt Folgendes:
Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für NIMH-Properties. Eine detaillierte Beschreibung aller System-Properties für NIMH finden Sie in Liste der System-Properties nach Bereich.
Abbildung 371: System-Properties für NIMH
Informationen über die System-Property mail.on.error
In ConSol CM-Versionen bis 6.9.4.1 ist der Standardwert für die Property mail.on.error (Modul cmas-nimh-extension) false.
In ConSol CM-Versionen 6.9.4.2 und höher ist der Standardwert für die Property mail.on.error (Modul cmas-nimh-extension) true.
Der Wert wird bei einem Update von Version 6.9.4.1 und niedriger auf Version 6.9.4.2 und höher automatisch auf true gesetzt. Denken Sie daran, dass Sie diese E-Mail-Benachrichtigungen nach einem Update deaktivieren müssen, falls Sie den Wert der Property auf false gesetzt haben.
Wenn Sie vom "alten" Mule/ESB-Modus zum "neuen" NIMH-Modus für eingehende E-Mails wechseln möchten, müssen Sie folgende Schritte durchführen. Beachten Sie auch den Hinweis in der Infobox Schritte-für-Schritt-Anleitung für einen Wechsel von Mule/ESB Mail zu NIMH.
Schritte-für-Schritt-Anleitung für einen Wechsel von Mule/ESB Mail zu NIMH
Wenn Sie mit Ihrem ConSol CM-System von Mule/ESB Mail zu NIMH wechseln möchten, müssen Sie folgende Schritte in der hier aufgeführten Reihenfolge ausführen:
Eine Zuordnung der System-Properties von ESB Mail zu den System-Properties von NIMH finden Sie im Abschnitt Liste der System-Properties nach Bereich.
Geändertes Verhalten von POP3-Pollern
Im Mule/ESB-Modus mit POP3 wurden gelesene E-Mails automatisch auf dem Mail-Server gelöscht. Um das gleiche Verhalten mit NIMH zu erreichen, setzen Sie die ConSol CM-System-Property cmas-nimh, mailbox.default.task.delete.read.messages (oder cmas-nimh, mailbox.YOUR_MAILBOX_NAME.task.delete.read.messages, wenn Sie das Verhalten für ein Postfach festlegen möchten) auf true.
In einem Cluster kann NIMH nur auf einem Node ausgeführt werden. Auf diesem Node muss die entsprechende System-Property gesetzt werden: cmas-core-server, nimh.enabled.CLUSTER_NODE_ID = true (zum Beispiel: cmas-core-server.nimh.enabled.1 = true). Diese Property ersetzt die allgemeine Property cmas-core-server.nimh.enabled = true.
Auf allen anderen Nodes müssen NIMH und Mule (und die ESB-Dienste) deaktiviert werden. Setzen Sie zudem die System-Property cmas-nimh, mailbox.polling.threads.mail.log.enabled = true. Ohne diese Einstellung kann es passieren, dass eingehende E-Mails mehrmals von verschiedenen Cluster-Nodes verarbeitet werden
Eine Beschreibung dazu finden Sie auf der Seite Seitenanpassung in showCloneOption und appendOrReplaceOnClone.